Welche Tränen sollte ich denn vergießen?
Um dir nachzutrauern?
Um dir Glück zu wünschen?
Um das Nicht-Erzählte auszudrücken?
Ich hatte doch schon meine Höhen!
Meine Ziele sind mir klar.
Mein Leben ganz anders aufgebaut,
mehr als du es jemals wagtest!
Es gruselte mich, und ich habe es doch geschafft.
Und ich hatte es besser, habe mich durchgesetzt,
mich vom Grauenvorschlag leiten lassen,
dein Wähnen nicht zu meinem ernannt!
Und warum empfinde ich Liebe,
in all dem, wo du mir Scham versprachst?
Und warum empfinde ich Glück,
in all dem, wo für dich Verdammnis lag?
Warum empfinde ich Ruhe,
im Anarchismus deiner Träume?
Warum sehe ich Menschlichkeit,
in den Ecken deiner Hölle?
Und meine Geister verfolgen mich noch immer,
deine Stimme vorn dabei.
Hatte keinen Mut, dich zu entlarven.
Jetzt ist mein Blick vom Verlust befreit.
Ich habe Mitleid.
Ich werde es nicht verleugnen.
Den Fluch, der dich verfolgt,
hast du zu deinem Ruf gemacht.
Und du kannst es mir verzeihen,
weil das Credo deines ist.
Ich bin zu weit weg von deiner Welt.
Für immer eine Schwester im Nicht-Begreifen.
Verloren als Tochter des größten Vaters,
und verdammt als Frau in nichterahnter Sünde.
Aber du liegst falsch, wenn du dir Meines zu Eigen machst.
In aller Liebe sage ich dir:
Meine Welt, die nie nach deinen Regeln lief,
ist schöner, als du es jemals dachtest.
Schade, dass du sie niemals kennenlernen wirst.
20/08/2024