GEPLANTES.

Ich habe in den letzten Einträgen ein paar Mal erwähnt, dass mir „geplante“ Photographie nicht gefällt.

Geplant heißt für mich, eine Szene zu entdecken und eine ganz genaue Vorstellung davon zu haben, wie diese aussehen muss. Ich aus diesem Grund den Auslöser so lange betätige, bis ich das „richtige“ Bild erwische und somit, geblendet von meinem Ehrgeiz die Kontrolle über das Endprodukt zu gewinnen, den Moment nicht mehr wahrnehmen kann. Ich drücke für die Symmetrie. Für die Technik. Nicht für die Begegnung. Nicht fürs Erscheinen.

Ich bin zwiegespalten über dieses Bild.

Es war geplant. Ich sah eine Möglichkeit und überrannte die Szene.

Ich blieb so lange, bis sich der Bildschirm so füllte, wie ich es haben wollte.

War ganz „technisch“ unterwegs. Habe ganz „professionell“ die Tricks angewandt, die mir die erfahrenen Photographen und Photographinnen in den unzähligen Youtube-Videos beigebracht haben. Auch schöne Reaktionen auf WhatsApp bekommen:

„Spitze!“

„Du hast echt ein Auge dafür!“

„Krass!“

Ich mag es nicht.

Ich mag das Photo nicht.

Ich kann hier nichts erzählen.

Es ist technisch, ein unterhaltsamer Reflex.

Geplant und sauber.

Eine dargestellte Inhaltsportion.

Es rührt mich nicht.

Ich mag es nicht.

Geplantes.

 

12/02/24